Zweiter Austausch LGH - Lyzeum Naukova Zmina

13 Schüler und zwei Lehrer aus dem Lyzeum "Naukova Zmina" in Kiew waren vom 30.06.2011 bis zum 11.07.2011 am LGH. Zu dem Programm gehörten zahlreiche gemeinsame zweisprachige Mathematikstunden, Besuch des Unterrichts, Tag der Wissenschaft und Stadtführung in Stuttgart, Spaziergang durch Schwäbisch Gmünd mit Herrn Dr. Sauer, Chemieexperimenten mit Frau Freund, Vortrag von Herrn Kilian, Heimfahrtwochenende in den Teamn und 5 Tage im Schwarzwald auf der Mathe-Sommer-Akademie. Aus LGH haben daran 13 Schüler teilgenommen.

An dieser Stelle bedanken wir uns bei allen Kollegen und Teamn für die tatkräftige Unterstützung dieses Projektes.

Der zweite Teil des Austausches findet vom 16. 09.2011 bis zum 25.09.2011 in Kiew statt.

Der folgende Bericht über die fünf Tage im Schwarzwald stammt von Meret (Klasse 10a) und Wibke (Klasse 11) Oesterhaus:

Schock. Wo waren wir gelandet? Kein Dorf in Sichtweite und nicht mal ein weiteres Haus. Nur unser "Selbstversorgungshaus" umgeben vom Schwarzwald, von Wiesen und Feldern. Null Handyempfang, geschweige denn Internet. Also kurzum: der perfekte Platz zum ungestörten Mathe lernen.

Nach diesen frustrierenden Eindrücken der ersten Stunden gab es die erste Mathelektion. Auf Russisch. Für unsere ukrainischen Austauschschüler.

Die Hauptbeschäftigung des Abends war Tischtennis spielen, viele Alternativen standen schließlich nicht zur Auswahl. Einige machten sich auch voller Hoffnung auf die Suche nach dem nächsten Dorf, kapitulierten aber nach einigen Stunden verzweifelten Fußmarsches.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen wurde, aufgeteilt in 3 Stunden, viel interessante Mathematik betrieben. Nachmittags fuhren wir in einen Hochseilgarten im Schwarzwald. Als wir die Einführung und einige Probeseilbahnen hinter uns gebracht hatten, wagten wir uns an die großen Seilbahnen. Mehrere hundert Meter lang in einer Höhe von 40 bis 60 Meter über den Schwarzwald zu schweben war für viele ein unglaublich (schrecklich)es Ereignis. Und nachdem ein begabtes Individuum auf der letzten Seilbahn einfach stecken blieb, zurückrollte und gerettet werden musste, hatten wir alle weiteren Gesprächsstoff für die Rückfahrt, die sich daraufhin auch nicht mehr langweilig gestaltete.

Der nächste Vormittag unterschied sich nur geringfügig vom vorhergegangenen, verschuldet wurde das durch die Umstände, die mit minimalster Variationsmöglichkeit aufwarteten.

Gegen Nachmittag schlugen wir im "Park mit allen Sinnen" auf, der nackten Fußes durchquert werden sollte, was manch ein Individuum ablehnte. Die Sommerrodelbahn war keine fünfzehn Minuten entfernt und wir hatten viel Spaß, nachdem wir dort eintrafen. Auch Handyempfang gab es hier zum ersten Mal für längere Zeit, sodass nach drei Tagen Entzug endlich ein Austausch mit der Außenwelt stattfinden konnte. Zufrieden und ohne Entzugserscheinungen kehrten wir zurück aus der Zivilisation in die Einöde.

Glücklicherweise gab es dort ein Volleyballnetz, welches uns half die zurückkehrende Langeweile zu besiegen. Unsere Gäste aus Kiew veranstalteten Mittwochvormittag einen Knobelwettbewerb, wofür wir in Gruppen aufgeteilt wurden. Dann fuhren wir in das Mathematische Forschungsinstitut und später besuchten wir noch ein Museum, dessen Inhalte perfekt harmonieren, ein Genuss für den Geist, der die Perfektion der Vollkommenheit und der thematischen Abstimmung liebt, das Museum für Mineralien und Mathematik! Eine kleine Verschnaufpause für unseren nun sehr gebildeten Geist verschaffte uns das Grillen in der Wildnis, welches wunderbar durch die Weiterführung des Wettbewerbs ergänzt wurde. Die Abreise fand am darauffolgenden Mittag statt, allerdings mussten einige das sinkende Schiff vorzeitig verlassen, um Weltherrschaft, Ruhm und Ehre durch Mathematik in Stuttgart an sich zu reißen, und ließen uns alleine mit der Aufgabe, die Überreste der vergangenen Tage zu beseitigen. Abgerundet wurde das Ganze durch das Lösen der sogenannten "Zauberwürfel" auf der Rückfahrt.

Dr. Olga Lomonosova, Kollegium

11.07.2011


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