Kultureller Austausch

Erika Ditler, Annabel Kiefer, Konrad Rahnfeld

März, 2008

Nach unserer letztjährigen Russlandreise stand in diesem Schuljahr der Rückbesuch unserer russischen Partnerschule an. Eine kleine Gruppe von 11 Schülern und zwei Lehrern aus Sankt Petersburg war vom 02.03. bis 10.03.2008 bei uns zu Gast. Sie sollte am Sonntag gegen 21.00 Uhr in Stuttgart landen, kam aber auf Grund starken Windes einenihalb Stunden später. Die freudige Ankunft wurde dann noch durch den Verlust eines Koffers getrübt, der vor dem letzten Tag auch nicht wieder auftauchen sollte. Mit den Schulbussen ging es dann endlich Richtung Schwäbisch Gmünd, wo die Schüler kurz nach Mitternacht erschöpft in ihre Betten fielen. Ihre Ankunft blieb trotz Nachtruhe nicht unbemerkt und wurde von einigen Bewohnern aus Haus 11 mit regem Interesse verfolgt. Die meisten von uns allerdings sollten die russischen Austauschschüler erst am nächsten Morgen treffen. Unter den vielen neuen Gesichtern entdeckten wir dann auch einige alte, die uns überschwänglich begrüßten. Gleich danach lernten die Schüler unseren LGH-typischen Unterricht in Mathematik- und Sprachenschiene kennen. Die sprachlichen Barrieren in Mathematik wurden leider nicht vollständig durchbrochen, aber der Englischunterricht stieß auf große Begeisterung und wurde von den russischen Schülern und Lehrern sehr gelobt. Am Nachmittag wollten wir unseren Gästen die schönen Seiten Schwäbisch Gmünds zeigen. Und auch das schlechte Wetter sollte uns davon nicht abhalten! Erika hatte viele Informationen über die interessantesten Plätze zusammengestellt und diese natürlich auf Russisch präsentiert. Weil der uns begleitende Regen jedoch stetig stärker wurde, mussten wir nach ca. 2 Stunden unser geplantes Programm abbrechen und kehrten durchnässt ans LGH zurück. Anschließend folgte auch eine Führung durch die Schule, geleitet von Rouven Schäfer, bei der unser Schulsystem, das stark von dem in Russland abweicht, und unser Internatskonzept vorgestellt wurden. Am Dienstag stand dann unsere Landeshauptstadt auf dem Programm. Dort wurde nach einer deutsch-russischen Stadtführung auch das Mercedes-Benz-Museum besichtigt, was besonders bei den männlichen Teilnehmern auf reges Interesse stieß. Natürlich boten wir unseren russischen Schülern auch die Möglichkeit, Stuttgart selbstständig zu erkunden. Am Mittwoch besuchten wir die vielleicht schönste mittelalterliche Stadt unserer näheren Umgebung - Schwäbisch Hall. Dort gab es nicht nur eine Stadtführung, sondern auch, und mit großer Begeisterung aufgenommen, eine Brauereibesichtigung, die mit einer deftigen schwäbischen Vesper abgerundet wurde. Unsere Planung für Donnerstag schien wegen angekündigter Streiks am seidenen Faden zu hängen. Wir hatten jedoch Glück - die Bahn fuhr und auch die Wilhelma hatte geöffnet. Nur unser geplanter Schwimmbadbesuch musste wegen des Streiks im öffentlichen Dienst entfallen. Stattdessen spielten wir am Nachmittag Basketball und hatte nicht weniger Spaß daran. Die Abende verbrachten wir alle, Schüler des LGH, die am Projekt beteiligt waren, und Russen, mit gemeinsamem Gesang und Pantomimespielen, die uns allen sehr Spaß gemacht haben. An unserem traditionellen Schulabend präsentierten unsere Besucher ein Lied, das sowohl russischen, als auch deutschen Text beinhaltete. Begleitet wurden die Schüler von ihrem Lehrer, der Gitarre spielte. Anschließend sangen wir, auch die deutschen Schüler, ein russisches Lied, welches wir die Abende zuvor eingeübt hatten, das dann auch für allgemeine Heiterkeit sorgte. über das Heimfahrwochenende ging es dann auch in deutsche Teamn, wo unsere Austauschpartner erleben sollten, wie deutsche Teamn lebten, was sie in ihrer Freizeit taten. Dies bedeutete natürlich, dass man sich in den Teamn auf eine von allen gesprochene Sprache einigen musste, da nicht alle Russen ausreichende Deutschkenntnisse und einige unserer Schüler nicht genug Russischkenntnisse aufweisen konnten, um sie anwenden zu können. So wurde oftmals English gesprochen, wenn die Sankt Petersburger durch Städte geführt wurden, Museen besichtigten oder auch einfach ins Schwimmbad gingen. Am letzten Abend, der Anreisesonntag, versammelten wir uns noch einmal und ließen Revue passieren, wie der Austausch war und was man besser machen sollte beim nächsten Treffen, welches vermutlich im September stattfinden wird. Anschließend verabschiedeten wir uns und die Russen mussten früh zu Bett gehen, da sie am nächsten Tag bereits gegen vier Uhr morgens aufstehen mussten, um ihren Flieger nicht zu verpassen. Damit endete ein toller Austausch, der uns allen viel Freude bereitete und viele Erinnerungen zurück gelassen hat. Anschließend unser herzlicher Dank an die Teamn Christ, Dürrschnabel und Titz für die Unterstützung dieses Projektes mit ihren Spenden.